Presseerklärung
Initiative gentechnikfreie Metropolregion Hamburg
23. Januar 2009
Initiative für gentechnikfreie Metropolregion Hamburg startet
Auch in Hamburg wird die Stimme für eine gentechnikfreie Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung unüberhörbar. Sprecher der Initiative für eine gentechnikfreie Metropolregion Hamburg – in der sich über 30 Vertreter von Organisationen aus den Bereichen Landwirtschaft, Garten- und Obstbau, Umwelt- und Verbraucherschutz sowie Handels- und Verarbeitungsunternehmen und aktive Einzelpersonen zusammengeschlossen haben – stellen heute in Hamburg ihre Initiative vor.
Die Sprecher führen aus: „Über 1.200 Bäuerinnen, Bauern, Gärtner und Imker haben in den letzten Wochen in Norddeutschland eine freiwillige Selbstverpflichtungserklärung unterzeichnet und damit ihren Verzicht auf die Ausbringung von gentechnisch verändertem Saat- und Pflanzgut erklärt. Sie bewirtschaften eine landwirtschaftliche Nutzfläche von über 52.000 Hektar.
Unsere Initiative ist eine wichtige Verstärkung der Bewegung für gentechnikfreie Regionen in Deutschland, in der sich mittlerweile über 186 Regionen mit über 28.000 Bauern zusammengeschlossen haben. Unsere Initiative ist eine gute Grundlage, um auch im Norden der Republik der schleichenden Verunreinigungsstrategie der Gentechnikkonzerne die rote Karte zu zeigen.
Wichtige Unterstützung hat die Initiative von bislang über 170 norddeutschen Verarbeitungsunternehmen aus dem Ernährungshandwerk erhalten, die den Bezug gentechnikfreier Rohstoffe vorschreiben und die Initiative ausdrücklich begrüßen. Auch Imker haben sich der Initiative angeschlossen, um ihre Existenzgrundlage durch die Erzeugung gentechnikfreien Honigs zu sichern.
Rechtzeitig zur Frühjahrsaussaat werden wir eine Landkarte veröffentlichen, in der die Orte der Unterzeichner eingetragen werden. Damit können wir aufzeigen, dass der Spielraum für potentielle Gentechnikanbauer auch im Norden immer enger wird. Unsere Beweggründe: Saatgut ist Kulturgut und für alle da, deshalb muss die Reinhaltung gewährleistet sein. Wir brauchen die Artenvielfalt, um zukünftigen Herausforderungen bezüglich des Klimawandels begegnen zu können. Gerade auch aus wirtschaftlichen Gründen arbeiten wir ohne Gentechnik – schließlich verlangt der Handel gentechnikfreie Erzeugnisse.
Die Spitzen des Bauernverbandes, des Landfrauenverbandes, des Gartenbauverbandes und der Landwirtschaftskammer in Hamburg laden wir ein, unsere Initiative zu unterstützen, zumal sich viele Bauern und Gärtner nicht in die Abhängigkeit der Gentechnikkonzerne begeben möchten. Nach über 160 Städten und Kommunen, z.B. München, Leipzig, Nürnberg, Dortmund, sollte auch die Hamburger Senatsregierung ihren Ankündigungen im Koalitionsvertrag Taten folgen lassen und die Schaffung gentechnikfreier Regionen unterstützen.
Das auf der laufenden Internationalen Grünen Woche in Berlin wieder strapazierte Argument – man brauche die Gentechnik, um den Hunger in der Welt zu besiegen – überzeugt uns nicht. Selbst Manager der Gentechnikkonzerne halten die Technologie nicht für tauglich, um den Welthunger zu stoppen und kurzfristig die Erträge zu steigern. Zusammen mit allen wichtigen Organisationen der Dritte-Welt-Bewegung sind wir uns einig, dass Hunger und Armut ein Verteilungsproblem ist und freier Zugang zu Land, Wasser, Saatgut und Bildung der effektive Hebel für die Hungerbekämpfung ist und nicht eine Risikotechnologie.
Wir rufen Bauern, Gärtner, Imker, Unternehmen und Verbraucher auf, unsere Initiative weiter zu verstärken, damit die Landwirtschaft, der Gartenbau und die Lebensmittelerzeugung in Norddeutschland gentechnikfrei bleibt.“
Kontakt der Initiative: thomas@sannmann.com
V.i.S.d.P.:
Thomas Sannmann,
Demeter – Gärtnerei Sannmann
Ochsenwerder Norderdeich 50
21037 Hamburg
T.: 040- 73712171
mobil: 0176 – 24132388
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