Bericht von der Demonstration gegen die Aufhebung der Nulltoleranz von GVOs im Saatgut am 17.03.2011 vor dem Hamburger Rathaus.

18. März 2011

Soeben hören wir, dass der Bundesrat den ursprünglichen Antrag von Bayern angenommen und den Änderungsantrag von Niedersachsen, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein abgelehnt hat: Erfolg: Bundesrat stoppt Gentechnik im Saatgut!

GRATULATION & GROSSES DANKESCHÖN AN ALLE BETEILIGTEN

„Saatgut ist die Grundlage unserer Ernährung und der Anfang der Lebensmittelerzeugung“
Hamburg, 18.03.2011. Etwa 80 Aktivisten der Netzwerke Campact und „Initiative für eine gentechnikfreie Metropolregion Hamburg“ sowie BUND-Mitglieder und interessierte Bürger demonstrierten mit Trommelmusik, Pfeifen und Plakaten am Donnerstag, 17.03.2011 vor dem Hamburger Rathaus gegen Agro-Gentechnik und eine Aufweichung der Nulltoleranz für gentechnisch veränderte Organismen (GVO’s) im Saatgut. Gärtnermeister Thomas Sannmann forderte als Sprecher der „Initiative für eine gentechnikfreie Metropolregion Hamburg“ unseren Bürgermeister Olaf Scholz auf, am 18.03.2011 im Bundesrat gegen die Aufhebung der Nulltoleranz gentechnischer Verunreinigungen im Saatgut zu stimmen.

Annemarie Volling von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und  Koordinatorin der gentechnikfreien Regionen in Deutschland, demonstrierte symbolisch mit reinem und gefärbtem Mais-Saatgut, was passieren würde, wenn das Saatgut verunreinigt wird: „Auf einem Hektar hieße 0,1 Prozent GVO rechnerisch je nach Saatstärke, Aussaattermin und Region beispielsweise 100 Gentechnik-Maispflanzen (bei 100 keimfähigen Maiskörnern/qm). Dann ist keiner mehr vor Gentechnik-Pflanzen sicher – weder Erzeuger noch Verbraucher.“

„Um Gentechnikfreiheit für Konsumenten, Lebensmittelhersteller, Bäuerinnen und Bauern, aber auch für ZüchterInnen und SaatguterzeugerInnen auf Dauer zu sichern, dürfen wir gerade beim Saatgut keine schleichenden Kontaminationen mit GVO zulassen“, erklärt Annemarie Volling. Wirtschaftliche Schäden durch den Verlust von Absatzmärkten wären die Folgen einer Saatgutverunreinigung, weil Erzeuger derzeit die Gentechnikfreiheit ihrer Ware gegenüber Lebensmittelverarbeitung und Handel garantieren müssen.

Anschließend wurden die ca. 2000 Unterschriften Hamburger Bürger gegen Gentechnik ins Rathaus gebracht, um sie Herrn Bürgermeister Scholz zu überreichen. Sein Pressesprecher Herr Ulfert Kaphengst nahm die Listen stellvertretend entgegen. Durch intensives Nachfragen der Demonstranten und des TV-Teams vom Hamburg Journal erklärte der Pressesprecher, dass Herr Bürgermeister Scholz gerade zur Abstimmung nach Berlin abreise und er dort im Bundesrat gegen eine Aufhebung der Nulltoleranz gentechnischer Verunreinigungen im Saatgut stimmen würde. Das wurde am Abend nochmals vom Chef der Senatskanzlei Herrn Dr. Christoph Krupp in einer E-Mail bestätigt:

„Sehr geehrter Herr Holm,
vielen Dank. Man hat mir berichtet, dass Herr Bürgermeister Scholz morgen im Bundestag gegen eine Aufweichung des Gentechnikgesetzes stimmen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Krupp“

Diese erfolgreiche Aktion zeigt, dass Hamburg auf dem richtigen Weg in eine gentechnikfreie Zukunft ist.

Pressekontakt: Andrea Madadi, „Initiative für eine gentechnikfreie Metropolregion Hamburg“, Tel: 040/7209964. Mail: andrea.madadi@sannmann.com

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