Bt-Gift im menschlichen Blut nachgewiesen und es ist nicht harmlos

6. Juni 2011

Mittwoch 11.05.2011

Meldung: Befürworter der GV-Technik (Technik der gentechnischen Veränderung) in der Landwirtschaft behaupten, es würde keine Rolle spielen, falls das Bt-Gift im Blut der Menschen auftaucht, weil das Bt-Gift natürlich sei und bekanntermaßen unschädlich für die Menschen und weil es seit Jahrzehnten als natürliches Insekten-Spray sicher benutzt werde, einschließlich im biologischen Anbau. Außerdem seien Bt-Pflanzen geprüft und als sicher anerkannt.

Aber: Das Bt-Gift, das in den GenPflanzen entsteht, ist nicht dasselbe wie das natürliche Bt-Gift-Eiweiß. Durch den Prozeß der gentechnischen Veränderung wird es verändert. Und die Prüfungen werden nicht an dem tatsächlichen aus den Pflanzen extrahierten Bt-Eiweiß durchgeführt, so wie es die wissenschaftliche Vorgehensweise verlangt, weil es zu teuer sei, dieses zu isolieren.

Bei der gentechnischen Veränderung (GV) zu einer Bt-Pflanze werden so genannte Promotoren[1] mit verwendet, die dafür sorgen sollen, daß das Bt-Gift in jeder Pflanzenzelle gebildet (exprimiert) wird. Dieses Bt wird von Tieren und Menschen hinuntergeschluckt, die Pflanzen wie z. B. den Bt-Mais zu sich nehmen. Das natürliche Bt dagegen, wie es in der Landwirtschaft angewendet wird, baut sich im Tageslicht schnell ab und wird schließlich gar nicht von Menschen gegessen. Daher ist es unwahrscheinlich, daß es überhaupt im Körper von Konsumenten landet.

Glücklicherweise ist dies so. Denn selbst das natürliche Bt kann Schaden verursachen, wenn es verschluckt wird. Studien zeigen, daß es krankmachende Effekte auf Labor-Tiere hatte, daß es heftige Immunreaktionen hervorruft sowie Immunreaktionen auf andere Stoffe verstärkt.

Vázquez RI, Moreno-Fierros L, Neri-Bazan L, De La Riva GA, Lopez-Revilla R. Bacillus thuringiensis Cry1Ac protoxin is a potent systemic and mucosal adjuvant. Scand J Immunol. Jun 1999;49(6):578-584.

Vázquez-Padrón RI, Moreno-Fierros L, Neri-Bazan L, de la Riva GA, Lopez-Revilla R. Intragastric and intraperitoneal administration of Cry1Ac protoxin from Bacillus thuringiensis induces systemic and mucosal antibody responses in mice. Life Sci. 1999;64(21):1897-1912.

Vázquez-Padrón RI, Moreno-Fierros L, Neri-Bazan L, Martinez-Gil AF, de-la-Riva GA, Lopez-Revilla R. Characterization of the mucosal and systemic immune response induced by Cry1Ac protein from Bacillus thuringiensis HD 73 in mice. Braz J Med Biol Res. Feb 2000;33(2):147-155.

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Studie weist Gift aus GenPflanzen im menschlichen Blut nach

Dinesh C. Sharma
India Today, May 11 2011

http://indiatoday.intoday.in/site/story/toxin-from-gm-crops-found-in-human-blood/1/137728.html

Neu Dehli – Eine neue Studie weckt weitere Zweifel an der Sicherheit von gentechnisch veränderten (GV oder Gen-)Pflanzen. Sie dokumentiert zum ersten Mal das Vorhandensein von Bt-Gift im menschlichen Blut. Bt-Gifte entstehen in vielen GV-Pflanzen.

Sie enthalten Gene, die Bakterien entnommen wurden, um die GV-Pflanzen widerstandsfähig gegen Schädlinge zu machen.

Diese Gene lassen die Pflanzen für die Schädlinge giftig werden, doch es wird behauptet, daß sie keine Gefahr für die Umwelt oder menschliche Gesundheit darstellen. Die gentechnisch veränderte Aubergine, deren Zulassung zum kommerziellen Anbau vor einem Jahr gestoppt wurde, enthält ein Toxin des Bodenbakteriums Bacillus thuriengiensis (Bt).

Bis heute haben Wissenschaftler und Multi-Nationale –Konzerne, die für GV-Pflanzen werben, ihre Meinung aufrechterhalten, daß das Bt-Gift keinerlei Gefahr für den Menschen darstellt, weil das betreffende Eiweiß im menschlichen Verdauungstrakt zersetzt würde. Jedoch zeigt das Vorhanden-sein dieses Giftes im menschlichen Blut, daß das nicht passiert.

Wissenschaftler der Universität von Sherbrooke in Kanada haben nachgewiesen, daß das insektizid wirkende Eiweiß, Cry1Ab, im Blut von schwangeren wie auch nicht schwangeren Frauen zirkuliert.

Außerdem wiesen sie den Giftstoff im Blut von Föten nach. Das impliziert, daß es an die nächste Generation weitergereicht wird. Der Forschungsbericht ist kollegial geprüft worden und zur Veröffentlichung im Fachjournal Reproductive Toxicology gutgeheißen worden. Die Studie erfaßt 30 schwangere Frauen sowie 39 Frauen, die in das UniversitätsKrankenhausZentrum von Sherbrooke (Centre Hospitalier Universitaire de Sherbrooke – CHUS) zur Entnahme der Eierstöcke gekommen waren.

Keine der Frauen hatte selber mit Pestiziden gearbeitet oder mit Ehegatten zusammengelebt, die mit Pestiziden zu tun hatten. Sie alle konsumierten die in Kanada typische Nahrung, die GV-Nahrungs-mittel wie Soja, Mais und Kartoffeln mit enthält. Die Blutproben wurden den schwangeren Frauen vor der Geburt entnommen und bei den nicht-schwangeren Frauen bei der Abbindung der Eileiter. Die Proben aus dem Nabelschnur-Blut wurden nach der Geburt genommen.

Der Giftstoff Cry1Ab wurde in 93% der mütterlichen und in 80% der fötalen Blutproben, bzw. bei 69% der von den nicht schwangeren Frauen untersuchten Blutproben festgestellt.

Frühere Studien hatten Spuren von Cry1Ab-Gift im Inhalt des Verdauungstraktes von Nutztieren gefunden, an die GV-Mais verfüttert wurde. Das gab Anlaß zu Befürchtungen, daß die Toxine im Menschen nicht wirklich ausgemerzt werden und daß ein hohes Risiko besteht, sich ihnen durch Verzehr von kontaminiertem Fleisch auszusetzen.

„Die erhaltenen Daten werden Regulierungsbehörden, die für den Schutz der menschlichen Gesundheit verantwortlich sind, dabei helfen bessere Entscheidungen zu treffen“, bemerkten die Wissenschaftler Aziz Aris und Samuel Leblanc.

Sie fügten hinzu, daß wegen der möglichen Giftigkeit dieser Umweltnoxen sowie der Zerbrechlich-keit des Fötus, weitere Studien erforderlich sind, besonders zu ihrem Transfer in die Plazenta, und daß Experten vor ernsthaften Problemen für Indien gewarnt haben. Baumwollöl wird aus den Samen der GV-Baumwolle gewonnen, und so könnte das Bt-Gift bereits in die Nahrungskette Indiens eingedrungen sein.

„Die Regulierungsstellen von Indien sollten sofort detaillierte toxikologische Studien einfordern, um das Ausmaß in Erfahrung zu bringen, wie weit menschliches Blut bereits mit Bt-Toxinen aus Baumwollsamen kontaminiert wurde, und die Langzeit-Auswirkungen ermitteln“, sagte Sharma.

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Original-Artikel: “Bt Toxin found in human blood is not harmless”

siehe bei: www.gmwatch.org/

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Übersetzung durch Gentechnik AG der attac-Bielefeld

Lesen Sie auch:

Gift in Deinem Bauch

bei:

&

Ärzte warnen: Meiden Sie Genfood

bei: http://www.attac-netzwerk.de/fileadmin/user_upload/Gruppen/Bielefeld/Aerzte_warnen_Meiden_Sie_Genfood.pdf


[1] [das sind z. B. Gensequenzen aus Viren, wie der häufig benutzte und besonders aggressive sowie in vielen Arten aktive Promotor des BlumenkohlMosaikvirus, CaMV, – Anmerkung d. Übersetzer]

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